White Girl, take off your hoops!

claremontDies lässt mich ratlos zurück. Muss ich nun, um nicht als Unterdrückerin zu gelten, in der Unterländer-Tracht herumlaufen? Gedanken dazu würden mich sehr interessieren.

A wall on the side of a dormitory at Pitzer College devoted to unmoderated free speech through art (colloquially named “the free wall”), was recently painted by a group of Latino students who wrote the message, “White Girl, take off your [hoop earrings]!!!”

When one white student expressed confusion about the message, Alegria Martinez (PZ ’18) – a Pitzer College Resident Assistant (RA) and active member of the “Latinx Student Union” – responded in an email thread sent to the entire student body: “[T]he art was created by myself and a few other WOC [women of color] after being tired and annoyed with the reoccuring [sic] theme of white women appropriating styles … that belong to the black and brown folks who created the culture. The culture actually comes from a historical background of oppression and exclusion. The black and brown bodies who typically wear hooped earrings, (and other accessories like winged eyeliner, gold name plate necklaces, etc) are typically viewed as ghetto, and are not taken seriously by others in their daily lives. Because of this, I see our winged eyeliner, lined lips, and big hoop earrings serving as symbols [and] as an everyday act of resistance, especially here at the Claremont Colleges. Meanwhile we wonder, why should white girls be able to take part in this culture (wearing hoop earrings just being one case of it) and be seen as cute/aesthetic/ethnic. White people have actually exploited the culture and made it into fashion.”

http://claremontindependent.com/pitzer-college-ra-white-people-cant-wear-hoop-earrings/

 

 

21 Kommentare zu „White Girl, take off your hoops!

  1. Ich finde das schon grundsätzlich daneben. Im speziellen aber auch, weil ich weiss bin und meine Familie aus der Basilicata stammt und auf allen Familienfotos der letzten 150 Jahren Frauen mit Creolen-Ohrringen zu sehen sind. Wenn man schon von kultureller Aneignung spricht, dann ist das was diese Studentinnen betreiben eine solche.

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    1. Danke für eure Statements. ich sehe ja in diesem Aufruf eine Vielzahl von Problemen, von der angemassten Definitionsmacht über die Gruppen, die als unterdrückt gelten dürfen, über die mangelnde Recherche zum kulturgeschichtlichen Hintergrund (von Sinti und Roma über italienische Regionen bis nach Spanien und viele weiteren Gegenden sind solche Ohrringe seit ewigen Zeiten typisch, teilweise schon seit der Bronzezeit) bis zur versteinerten Denkweise, die statuiert, was einmal gewesen sei – wobei hier ja auch das nicht stimmt – müsse immer so bleiben. Habe ich etwas übersehen?

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      1. Yes, you have. You’ve missed the fact that facts have become subjective. Websters needs to update the definition of the word „fact“. Facts are simply what we want them to be. hoop earrings are an ancient accessory…but if women of ethnicity want to pretend that they have their roots in their own cultures, the easiest thing to do is just let them continue to live in their fantasy world. For some of us, it’s necessary to live in a world of unicorns and rainbows. Where „facts“ are whatever we believe them to be.

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    2. It’s simply ridiculous that this woman is claiming that hoop earrings have their roots in black and hispanic culture. I’d like to know which one, because it was either one or the other. Perhaps this hispanic woman needs to stop dressing like a black woman. But of course, she’s hispanic. So she’s entitled, or a victim, in other words. She has the right to do as she pleases, while the rest of us need to be „culturally sensitive“. I was sexually molested as a child. Yet I’ll never be a victim, and I certainly don’t feel that the world owes me something because of it. But you’ll never get these people to stop arguing over who the bigger victim is. They simply HAVE to be. A shame, the last thing I want from anyone is pity. I’d prefer to succeed in life on my own merits..not have everything handed to me. Just because I feel that I should. These people are simply the product of bad parenting. This is what happens when our children never learn the word NO. They turn out to be perpetual, hateful, racist whiners.

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    3. Auf der anderen Seite ist es halt auch grausam, was so ein imo wohl verfehltes Statement für Reaktionen bewirkt. https://twitter.com/oddgirlin/status/840993635944529922
      https://twitter.com/bbinnkeeper/status/840984974907985920

      https://twitter.com/SFC_Rushing/status/840415829892161536

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  2. Mich stören zwei Dinge an der Cultural Appropriation Debatte: Ich habe oft das Gefühl, die kulturellen Hintergründe werden willkürlich aus ihrem Kontext gerissen und sind oft nicht hinreichend auf ihre Bedeutung hin überprüft. Oft (in dem von dir gezeigten Fall nicht) ist es auch so, dass wieder eine weiße Oberschicht definiert, was Cultural Appropriation ist und was nicht.
    Das Zweite ist: Ich finde eine Vermischung von Kulturen gut, sie fördert das gegenseitige Verständnis. Was alle gerne essen, tragen, sich umhängen, wird „normal“, auch wenn es vorher „fremd“ war. Das ist doch etwas Gutes, etwas, das potenziell Unterdrückung und Verachtung eher abbaut als perpetuiert.
    Ich habe einmal etwas darüber geschrieben https://karinkoller.wordpress.com/2016/02/04/cultural-appropriation/ und fand die Kommentare, die ich dafür bekommen habe, auch recht interessant.

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    1. Hi, ich würde auch gerne etwas zu diesem Thema beitragen. Meine Familie mütterlicherseits ist Fulani. Meine Mama wurde aber bereits in Europa geboren, nachdem mein Opa in den 1950er-Jahren nach Frankreich ausgewandert ist. Sie war das erste Mädchen in ihrer Familie, das nicht die traditionellen Ohrenpiercings bekam, weil ihre Eltern Angst davor hatten, als „barbarisch“ bezeichnet zu werden und ihr Nachteile zuzufügen. Meine Mama fühlte sich deshalb bei den Urlauben bei der Familie als Kind und junge Frau immer fremd und als Außenseiterin, weil sie anders als die anderen war diesbezüglich. Auch als Erwachsene wagte sie aus Furcht vor Diskriminierung nie, das versäumte nachzuholen. Erst im Jahr 2009, als sie immer mehr weiße Menschen mit gedehnten Ohren in den Fußgängerzonen usw sah, fasste sie sich ein Herz und ließ sich mit 51 Jahren auch die Ohren dehnen. Sie empfand das als Befreiung und die sogenannten weißen Kulturaneigner, die zum Abbau der mit der Praxis verbundenen Vorurteile führten, als Helfer ihrer Befreiung. Ich möchte gerne die Frage stellen, ob das Verpönen von Cultural Appropriation und das Anerkennen von Ausschließlichkeitsrechten irgendwelcher „Stämme“ oder „Rassen“ oder Nationalitäten an irgendwelchen Kulturpraktiken nicht genau das Gegenteil des erwünschten Effektes bringt, nämlich die Fortschreibung von auf Vorurteilen basierenden Schubladisierungen? Ich persönlich kann weder eine weiße Frau mit Riesencreolen noch einen weißen Mann mit Ohrtunneln oder einem Septumring als jemanden, der meine Ahnen verunglimpft, sehen.

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      1. Merci für diesen Kommentar und das Teilen deiner Familiengeschichte. Ich bin gerade eine Betroffene des Szenarios, das du ansprichst, und habe mir einige Gedanken dazu gemacht, die mich verunsicherten.

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    2. Ich bin ein bisschen entsetzt von dem Tonfall, den diese Debatte inzwischen hat. Ist es nicht einzig entscheidend, ob ich etwas – egal aus welchem „Kulturkreis“ – mit Respekt trage? Kommt es nicht ausschliesslich auf die Intention an? Natürlich ist Blackfacing abzulehnen, weil das ja nicht respektvoll oder um sich selbst zu schmücken usw. gemacht werden kann. Aber wenn ein Reggae-Fan Dreadlocks trägt, dann ist das ja ein Zeichen seiner Begeisterung. Und wenn ich Sushi zubereite, dann, weil ich es gut finde. Wo kann darin eine Oppressorenmindset liegen?

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      1. Das CW-Konzept verlangt ja geradezu einen solchen Tonfall, der keinen Zweifel kennt, weil ja die Whiteness der Joker ist, der argumentativ alles, sogar den Puur, sticht.

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      2. Ich finde das auch. Selbst wenn ich ein Schnitzel ins Sushi stecke, weil es mir schmeckt, beeinträchtige ich damit noch keine andere Kultur.
        Eines der größten Probleme der Debatte für mich ist, dass Menschen in Gruppen eingeteilt werden, die aber auch willkürlich und keineswegs homogen sind. Diese Gruppen werden aber als homogen angesehen und strengen Hierarchien unterworfen.
        Was passiert aber, wenn zB Asma, die hier kommentierte, auf die Malerin des Graffitis stößt. Die haben, soweit ich das verstehe, beide dunkle Haut aber sehr unterschiedliche Auffassungen. Wenn man sagt, Dinge wie diese sollen Betroffene entscheiden, dann wären die beide betroffen (als Zugehörige einer Gruppe und sich über Schmuck Gedanken Machende). Wer hat aber recht?
        Die cultural appropriation Debatte tut so, als müsste eine recht haben. Und zwar meist jene, die mehr betroffen ist. Anstatt zu versuchen, die Komplexität dieser Dinge auszuloten, zu erklären, warum man etwas tut, die Meinungen der anderen anzuhören, aufeinander zuzugehen, versuchen Menschen wie die Grafittimalerin die Wahrheit für sich zu beanspruchen.
        Das Beispiel von Asma und der Graffitimalerin zeigt ja schön, dass etwas, das jemanden aufgrund der Schubladisierung (und vielleicht auch einer seltsamen und nicht unbedingt historisch korrekten kulturgeschichtlichen Auffassung) stört, für jemand anderes, die einen Abbau der Schulbadisierung herbeiführen will, hilfreich und gut ist.

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      3. Du hast sehr recht, wobei mir noch ein besonderes Spezifikum zu sein scheint, dass überwiegend Frauen oder als „frauenspezifisch“ empfundene Dinge Zielscheibe sind. Es geht viel um Mode, Schmuck usw. und wenig um männerkonnotierte Dinge wie Karate, Kickboxen usw.

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  3. first of all, hoop earrings found their start in greek, roman, and Iraqi cultures. AS for the winged eyeliner? Not yours to claim either. That would belong to the eqyptians. Not black or hispanic cultures. And your statement is the equivalent of me saying to a black or hispanic…“hey women of color, stop straightening your hair and wearing colored contact lenses. dying your hair blonde, and appropriating „white“ fads. It would be a very racist thing for me to say..whatever it is that makes you think that you are entitled to say things that you would think racist were it said to you, simply makes you a racist. Not to mention a fascist..which you seem to be confused by the definition of exactly what a fascist is…. it’s the thing that you claim to despise. The whole „freedom of speech for me, but not for thee“, the sheer hypocrisy is what makes the world see you as ridiculous and what will ulitmately bring your party down so hard that being called a leftist will eventually carry a stigma that’s the equivalent of beign a fascist or a nazi…in the true sense of the word. Not the ones you like to throw around. You’re certainly beginning to behave more and more like one. And thank God people are starting to wake up and see you for the entitled self described victims that you are. Why not trying to make it on your own merits instead of demanding that white folks owe you something. It’s much more rewarding when you accomplish things for yourself, instead of having everything handed to you. Just because you feel that the world owes you something.

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  4. ich kann das Argument nicht verstehen. ich weiss noch, dass ich in den 80er-Jahren, wenn ich grosse Ohrringe angelegt habe, als Schlampe und Zigeunerin bezeichnet wurde von Lehrern in der Schule. Wenn überhaupt etwas, dann symbolisieren solche Ohrringe ja eher das Gegenteil von Unterdrückung, nämlich stolze Individualität und Solidarisierung

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